Der Mai ist für viele Karpfenangler der Startschuss in die neue Saison. Schönes Wetter, wenig Wind, Sonnenschein und eine Wassertemperatur von 18 Grad – das sind nicht nur die idealen Bedingungen, um am Wasser zu verweilen, sondern auch für die Laichzeit der Karpfen! Keine einfache Zeit am Wasser, doch wer zu früh die Flinte ins Korn wirft, vergibt womöglich die Chance auf einen besonders guten Fisch, der noch nicht mit dem Liebesspiel begonnen hat. Wie man rund um die Laichzeit der Karpfen erfolgreich am Wasser ist, hat dir David Rosemeier in einigen Top-Tipps zusammengefasst:
Eine Frage der Moral: Angeln zur Laichzeit vertretbar?
Ob das Angeln während der Laichzeit vertretbar ist, wird unter Anglern heiß diskutiert. Fest steht, dass die Karpfen während des Laichakts ohnehin ihre Mäuler zu machen und dann ganz andere im Sinn haben. Unmittelbar im Laichgebiet zu angeln oder die Fische durch Drohnen, Boot oder ähnliches zu stören, sollte in unseren Augen vermieden werden.
Wassertemperatur und Wetterwechsel
Während der Laichzeit ist das Timing ein besonders wichtiger Punkt und damit einhergehend auch die Wassertemperatur. Sie ist ein Indikator dafür, wann die Karpfen mit ihrem Liebesspiel beginnen. Als Faustregel gibt die Wissenschaft eine, über längeren Zeitraum konstante, Temperatur von 18°C an. Dieser Wert dient als Anhaltspunkt, lässt sich aber nicht pauschalisieren. Des Öfteren können kleinere Karpfen schon bei Temperaturen unter 18 Grad beim Laichen – gemeinsam mit Brassen – beobachtet werden. Größere Fische lassen sich gerne auch etwas länger Zeit. Wetterwechsel, z.B. Kälteeinbrüche, führen häufig dazu, dass die Fische den Liebesakt sogar für mehrere Tage unterbrechen, dazu an anderer Stelle mehr!
Man kennt es: Das Wetter ist warm und konstant, man hat das Gefühl, dass die Fische jede Sekunde anfangen zu laichen doch es passiert nichts. Dann kommt ein Wetterwechsel, oft auch mit bewölkten ja sogar etwas kühleren Verhältnissen und einen Tag später eskalieren die Fische völlig. Der Wetterwechsel als Initiator!
Habt ihr diese Beobachtung auch schon gemacht? Andersherum kann man immer wieder beobachten, dass ein krasser Kälteeinbruch oder starke kalte Regenschauer das Liebesspiel plötzlich unterbrechen. Das dauert nicht selten sogar mehrere Tage an. Tage in denen die Fische durchaus auf einen „Snack-Zwischendurch“ aus sind! Halte solche Phasen im Auge und ziehe die richtigen Schlüsse.
Location ist jetzt der Schlüssel
Eins ist klar: Wer nicht dort angelt, wo die Fische sich aufhalten, der wird lange auf Bisse warten müssen. Die Fische sind nun deutlich aktiver, versammeln sich bei schönem Wetter gerne in den flachen Gewässerbereichen. Halte Ausschau nach springenden Fischen, bewege dich viel am Gewässer, nutze eine Drohne oder suche das Ufer in alter Schule mit einer Polbrille ab.
Nur weil die Fische in der Vergangenheit in einem bestimmten Areal gelaicht haben, ist das nicht in Stein gemeißelt! Ganz im Gegenteil, die Laichplätze variieren häufiger als man das vermutet und oft wird auch parallel an verschiedenen Stellen im Gewässer der Laich abgestreift. Das hat auch einen
guten Grund: Potentielle Laichfresser wie Brassen, Aal und andere Karpfen. haben es so deutlich schwerer den eigenen Nachwuchs anzugehen.
Kurze Fress-Phasen vor der Laichzeit nutzen!
Die Fische lassen sich nun recht einfach lokalisieren. Nicht selten tummelt sich der gesamte Seebestand in einem kleinen Gewässerabschnitt. Die Phase kurz vor dem energieaufreibenden Liebesspiel hat schon für so manche frühlingshafte Ausnahmesession gesorgt und ist ein Garant für krasse Fangserien. Die Fische fressen sich die nötige Kraftreserve für das energieaufreibende Liebesspiel an – diese Phase gilt es abzupassen und die Köder im Fisch zu positionieren!
Sind die Fische mit dem Laichgeschäft durch, sind die Fische vom Kraftakt gezeichnet und richtig leer. Mit etwas Abstand gilt es wieder zu alter Stärke zurückzukommen – das Fressen beginnt wieder! Nach der Laichzeit schließt sich eine der produktiven Phasen des Jahres an. Für viele Angler beginnt damit einhergehend auch die Zeit des Futterplatzangelns.
Mit Eye-Catchern arbeiten
Auffällige Pop Ups, präsentiert an fängigen Rigs mit scharfen Haken – das funktioniert fast immer und ist Davids erste Wahl im Frühjahr. Als besonders verlässlich haben sich bei ihm das Hinged-Stiff-Rig und das Multi Rig herausgestellt. Wichtig ist ihm dabei, dass der Haken schnell und gut in der Unterlippe greift. Sollten die Fische von auffälligen Einzelködern abgeschreckt werden, können Washedout Pop Ups oder Snowmans mit klein geschnittenen Pop Ups als Topper eine fängige Lösung sein. Das Stalken gibt enorm aufschlussreiche Beobachtungen, wie die Fische auf deinen Hakenköder reagieren.
Wir wünschen viel Spaß beim ausprobieren unserer Tipps & Tricks und wünsche Euch dicke Karpfen!
Team P.R. Baits