Die große Hitze ist vorbei, der September angebrochen. Eine besonders spannende Wetterphase, wie David Rosemeier erklärt. Wie er im Spätsommer und Frühherbst erfolgreich am Wasser vorgeht, ohne bereits einen großangelegten Futterplatz zu pflegen, hat er für euch in fünf kompakten Tipps zusammengefasst:
Der Sommer geht der Herbst ist da! Für viele Angler in Europa ist dieser Umstand unweigerlich mit dem Griff zur Futterschaufel verbunden. Was aber, wenn ihr keine Zeit und Muße für diese zeitraubende Tätigkeit zur Verfügung habt. Ist der Herbst damit augenblicklich gelaufen – oder geht’s auch Instant? Für mich ist der September einer der vielseitigsten Monate überhaupt!
Tipp #1: Erst Instant, dann Futterplatz!
Im September ist das Wasser noch warm, die natürlich Nahrung noch im Überfluss in den Gewässern vorhanden und die Fische sehr aktiv. Sie durchziehen unsere Gewässer ausdauernd und weitreichend, um sich einige Wochen später zu gruppieren. Jetzt schlägt für mich die Stunde des Instant-Angelns! Mit kleinen auffälligen Fallen, lokalisiere ich die Standplätze und Zugrouten der Karpfen. Das gesammelte Wissen nutze ich kurze Zeit später dann für einen Futterplatz an einem der möglichen Orte. Der Vorteil davon? Ihr könnt euch sicher sein, dass die Fische euer Futter finden werden, denn es liegt an einem Platz, den sie regelmäßig frequentieren.
Tipp #2: Plane mit dem Wetter
Während die ersten Septembertage noch sommerlich Warm sind, so zeigt sich der einsetzende Herbst gerne von seiner launischen Seite. Schwankende Luftdruckphasen können für Flauten in der Fangstatistik sorgen. Wer die Wetter-App im Auge behält und seine Angeltaktik dem Wetter anpasst, kann auch in schwierigen Phasen erfolgreich sein. Ist das Futter bei einer Hochdruckphase mal über Tage liegen geblieben? Dann versuche es lieber Instant und füttere spärlich weiter, bis es wieder von den Fische angenommen wird!
Tipp #3: Fische suchen, Fische fangen
Im Spätsommer geben die Fische nochmal richtig Gas! Dennoch gibt es auch zu dieser Zeit Bereiche, die gänzlich Fischleer sind. Behält man den Wind und die Sprungschicht im Auge, hat man bereits zwei Indikatoren, auf welcher Gewässerseite und in welcher Tiefe man erfolgreich angeln kann. Besonders Baggerseen weisen in ihrem Hauptkörper oftmals eine interessante Gewässerstruktur mit Plateaus und langsam absterbenden Krautfeldern vor, welche noch regelmäßig von den Fischen aufgesucht werden.
Tipp #4: Instant im Herbst
Da die Wahl des Standorts beim Instant-Angeln im Spätsommer und Frühherbst von entscheidender Bedeutung ist, ist es nicht überraschend.. Es gibt immer Gewässer, die sich aufgrund eines hohen Fischbestands, der Gewässerstruktur und der verfügbaren Angelplätze besonders gut für das Instant-Angeln eignen. Nur wenn diese Bereiche auch effektiv befischt werden, lässt sich davon profitieren. Ein weiterer oft vernachlässigter Aspekt beim Instant-Angeln: Es ist entscheidend, dort zu angeln, wo die Fische auch natürliche Nahrung finden! Beim Anfüttern empfiehlt es sich, auf eine geringe Menge, aber dafür auf besonders attraktives Futter wie Boilieteig oder Boiliecrush zu setzen, um einen schnellen Biss zu erzielen.. Auch das Rig ist entscheidend! Aggressiv eindrehende Pop Up Rigs beispielsweise können von Karpfen kaum außer Acht gelassen werden.
Tipp #5: Wie ziehe ich den Futterplatz auf?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Futterplatz einzurichten. Zunächst solltest du sicherstellen, dass das Anfüttern in deinem Gewässer erlaubt ist – das ist selbstverständlich. Die gewählte Taktik hängt maßgeblich davon ab, wie viel Zeit du in den Futterplatz investieren kannst oder möchtest. Tägliches Füttern ist dabei die effektivste Methode, um die Fische an den Platz zu gewöhnen und durchgehend zum Fressen zu animieren. Da dies für viele Angler nicht machbar ist, hat sich ein Fütterungsrhythmus von alle 2 bis 3 Tage bewährt.
Für den Start des Futterplatzes eignen sich besonders gut Partikel wie Tigernüsse, Weizen und Hanf – eine hervorragende Mischung! Auch Mais ist eine gute Wahl. Da Partikel vor allem Weißfische anziehen, sollte dies jedem bewusst sein. Um gezielt Karpfen anzusprechen, sind Boilies unverzichtbar. Über die Größe und den Härtegrad der Boilies kann gesteuert werden, welche Fischgrößen bevorzugt den Futterplatz aufsuchen. Allgemeine Angaben zu den benötigten Futtermengen sind jedoch schwierig, da diese je nach Bestand an Karpfen und Weißfischen, Gewässertyp und Angeldruck stark variieren.
Das waren meine 5 Tipps für einen erfolgreichen Spätsommer. Probiert es gerne einmal aus!
Ich wünsche euch einen erfolgreich Herbst!
David Rosemeier
Team P.R. Baits