Altweibersommer in Nordfrankreich

Bild 8 - Fuffi am Nachmittag

Es war die Woche nach meinem Geburtstag im September, an dem mein Freund Björn und ich uns dazu entschieden hatten, gemeinsam eine Woche am Wasser zu verbringen.

Die Vorbereitungen liefen bereits seit einigen Wochen, eine Futterkampagne sollte gestartet werden.

Schwere Bleie und große Boilies – ein Indikator für das Angeln an großen Seen.

Drei ganze Jahre – so lange war es her, seit ich das letzte Mal an seinem Ufer stehen durfte.

Nun war es endlich soweit – das Boot war gepackt und die Plätze gewichtig vorbereitet. Es sollte losgehen – eine Woche Angeln vom Boot beginnt jetzt…

Let's Start - Spiegler

Was zuvor geschah

Dienstagnachmittag, 15.30 Uhr – Treffpunkt am Mitfahrerparkplatz Autobahn; Björn wartete bereits nach seinem wohlverdienten Feierabend auf mich. Schnell die etlichen Eimer und Fässer in den Bus gepackt und Abfahrt Richtung See.

Gute drei Fahrtstunden später, nach fabelhaftem Feierabendverkehr, erreichten wir ?, unseren „place to be“ im geliebten Nachbarland.

Beim ersten Versuch durch das Uferkraut mit dem Boot zu gelangen, schaffte es leider nur einer von uns auf dem Boot und somit trocken zu bleiben – aber wo soll man denn auch sitzen?

Unser komplettes Futter im Auto

Nachdem das Futter den Weg ins feuchte Nass gefunden hatte, galt es möglichst rasch wieder ans Ufer zu kommen, denn es wurde mittlerweile dunkel. Also den nassen Stuff ins Auto gefeuert und gute 200km zurück, wieder in heimische Gefilde. 

Zur Futtertaktik selbst: um die Plätze zunächst zu aktivieren, wurden beim ersten Tag des Fütterns sehr großflächig die Partikelfässer geleert, denn hier galt stets die Devise: Viel Futter bringt viel Fisch.

Im nächsten Schritt wurden GLM Boilies im Durchmesser 24mm und 30mm großflächig versenkt. Warum ich diesen Boilie so gerne an solchen Seen nutze? Schaut selber – die Ufer des großen Sees sind übersäht mit Muscheln!

GLM Rig

Freitag – Tag der Anreise

Unsere anvisierte Stelle war frei – welch ein Glück. Heute allerdings sollte erneut nur gefüttert werden. Da in unserem Bereich das Nachtangeln untersagt war und die Kontrollen wirklich hart sind, setzten wir unsere Hoffnung auf die frühen Morgenstunden, denn die Beißfenster sind bekanntermaßen nicht die Größten zu dieser Jahreszeit. Schon in der ersten Stunde Angelzeit konnte ich diesen urigen Kämpfer aus einem der größten im Norden abkeschern!

Dicker Spiegler - rund und dick!

Was gibt es Schöneres als die Früchte  seiner Arbeit zu ernten… Auch Björn sollte nicht lange auf seinen ersten Fisch warten müssen. Noch am selben Tage wurde er aus dem Mittagsschlaf gerissen, den wir uns auch verdient hatten nach morgendlicher Routine.

Björns Spiegler

Wir starteten mit besten Bedingungen, welche sich allerdings täglich verschlechterten. Eiskalter Ostwind in Kombination mit steigendem Luftdruck mischten die Karten komplett neu. Aber das macht Angeln doch aus – ab der Wasseroberfläche hört mein Eingreifen auf. Was sich nicht täglich änderte, war der schönste Sonnenaufgang, den wir in aller Ruhe abseits von anderen Anglern genießen konnten.

Sonnenaufgang im Boot

Einige Wurzeln und die daran wohnenden Muscheln machten das Ablegen der Rute in Kombination mit dem starken Ostwind teilweise wirklich zum Horror. Nach ein paar Tagen waren wir eingegrooved und hatten Lust auf mehr.

Rute raus, der Spaß beginnt!

PR Hoodie von hinten

Der Hoffnungsschimmer

Es war am späten Nachmittag des vorletzten Tags, als sich meine Rolle beständig, aber langsam drehte. Der Baitmaster hatte seinem Namen wieder alle Ehre gemacht, denn auf dem anderen Ende meiner Rute kämpfte erneut ein alter Bewohner des großen Sees. Schon nach kurzer Zeit bestätigte sich mein Gefühl, dass dieser allerdings in einer anderen Gewichtsklasse kämpfte.

Nach einigen heftigen Fluchten konnte ich diesen Traum von Spiegelkarpfen in der untergehenden Abendsonne über die Keschermaschen ziehen.

Mein persönliches Highlight zusammen mit meinem Kumpel Björn im September 2022.

Fuffi am Nachmittag

Da wir keine Freunde von „Run auf Run“ – Angeln sind und es auch niemals werden, sei hier doch angemerkt, dass auch Björn in der Zwischenzeit einige schöne Seebewohner in seinem Fangbuch verzeichnen konnte. Die folgende Bilderserie soll euch ein Gefühl geben, wie vielfältig diese Woche für uns vom Boot wirklich war. Schon bald starten wir in die Saison 2023 und wünschen euch allen viel Erfolg am Wasser – bleibt gesund.

Johannes Weber
Team P.R. Baits