Sommerliches Stalken auf Karpfen

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Lage checken

Stalken auf Karpfen kann echt spannend sein, doch auch genau so frustrierend.

Denn hast du die Fische erst gefunden, heißt es noch lange nicht gefangen.

Das warme Wasser sorgt dafür, dass der Sauerstoffgehalt sinkt und die Karpfen oft nur ein Sonnenbad nehmen, wenn sie an der Oberfläche stehen. Verschiedene Faktoren können das Rad aber komplett drehen. Behalte das Wetter im Auge, Luftdruck, Gewitter und einzelne Regenschauer sorgen oft dafür, dass die Fische aus ihrer müden Phase erwachen und wieder Futter zu sich nehmen.

Wer suchet der findet

Um die Karpfen zu lokalisieren gibt es mittlerweile nicht nur die bekannte Pool-Brille, auch technische Hilfsmittel wie Drohne können einem sehr gut helfen Karpfen ausfindig zu machen.

Meine Vorgehensweise beläuft sich auf zwei Schritte.

Ich fliege als Erstes einmal mit der Drohne das Gewässer ab und halte Ausschau nach Fischen.

Sollte ich keine finden, merke ich mir interessante Bereiche, wie um gefallene Bäume oder Kraut-kanten, die im etwas tieferen Wasser liegen. Jetzt steuere ich diese Punkte an und checke die Lage mit der Poolbrille.

Kompakt und flexibel

Stalken heißt mobil sein, was auch bedeutet, dass ich mein Tackle auf das Wichtigste und somit auf das absolute Minimum beschränke!

Meine wichtigsten Sachen sind Abhakmatte, Kescher, Wathose und natürlich die Rute, damit wir auch was fangen können.

Bei der Rute und Rolle wähle ich gezielt ein etwas gröberes Setup aus, was den Gewässern aufgrund der vielen Hindernissen geschuldet ist. Eine 10ft Rute mit 3,5Lbs und einer stabilen Rolle sind für mich beim Hindernisangeln ein muss. Abgesehen davon kann ich auch mal einen weit gewagten Wurf machen, wenn ich nicht unmittelbar dort angeln kann, wo die Fische sich aufhalten.

Mein Rucksack beinhaltet den Rest, den ich sonst noch so brauche. So bin ich schnell unterwegs und kann auf alles, was am Wasser passiert gut reagieren.

Zeit ist Fisch

Ich nutze spontan kleine Zeitfenster von zwei bis drei Stunden und befische meist die Spots als erstes, die ich im Vorfeld schon ausgemacht habe, bzw. Fische lokalisieren konnte oder sogar schon gefangen habe.

Ich befische die Spots maximal eine gute halbe bis dreiviertel Stunde.

Passiert nichts, ziehe ich weiter.

Alles in Betracht ziehen

Stalken auf Karpfen muss für mich nicht unbedingt Fische auf Sicht fangen heißen.

Oft ist es auch so, dass man keine Karpfen findet.

Jetzt suche ich Spots, die mir an der Oberfläche schon verraten, dass sich dort Karpfen aufhalten könnten. Wie anfangs erwähnt sind ins Wasser gefallene Bäume oft Holdingareas wo Fische Schutz und Ruhe finden. Auch dort fische ich eine kurze Weile und ziehe weiter, wenn sich nichts ergibt. So kann ich mit wenig aufwand viel Wasserfläche befischen. Auch wenn man nichts fängt lernt man immer was neues, ein gewässer zu lesen ist das A und O beim Stalken auf Karpfen.

Wichtig ist nochmal zu erwähnen, dass egal, ob man Fische findet oder nicht, die Wetterbedingungen eine große Rolle spielen, ob man erfolgreich ist oder nicht. Wer also die Zeit hat sich nach gewissen Wetterfaktoren zu richten sollte das unbedingt beherzigen, um noch erfolgreicher zu sein.

Futter bei die Fische

Zum Schluss möchte ich nochmal auf Futter eingehen und erzählen was ich benutze und welche Hakenköder für mich in Frage kommen.

Ich denke, dass die Karpfen um diese Jahreszeit Juni, Juli alles oder nichts fressen.

Aufgrund des großen Nahrungsangebotes und der hohen Wassertemperaturen kann man, aus meiner Sicht, nicht unbedingt mit hochattraktivem Futter punkten. Es geht wohl mehr darum die Karpfen neugierig zu machen und zum Biss zu überreden.

Ich mache es gerne so, dass ich mit auffälligen Farben einen Reiz setze. Am Liebsten nutze ich gelbe und vor allem weiße Pop Ups in Verbindung mit Spinner-Rigs.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass an meinen Gewässern diese zwei Farben ein echter Dauerläufer sind.

Um dann nochmal einen obendrauf zu setzen nutze ich echte Fressstimulanzen, die nachweislich vom Karpfen als potenzielle Nahrung wahrgenommen werden können. Das Bait Attractor Spray wird ein paar Minuten vor dem Auswerfen der Rute auf den Köder gesprüht. N Butyric-Acid und NHDC sind unter vielen anderen Inhaltsstoffen ein echter Fischmagnet.

Als Beifutter kommen kleine PVA-Säckchen an den Haken, wo ich ganz einfach ein paar zerdrückte Boilies einfülle oder  Teig um das Blei knete und ein paar einzelne Boilies und Teigstücke um den Hakenköder herum füttere.

Weniger ist mehr, denn ich möchte die trägen Fische schnell an den Haken bekommen.

Tipp:

Am Besten sucht ihr euch kleine überschaubare Gewässer, die einen guten Fischbestand haben.

Gerade für Leute, für die das Stalken Neuland ist, sollte man sich langsam herantasten und mit dem Angelstil vertraut machen.

In diesem Sinne viel Erfolg am Wasser.

Marcel Bassanello
Team P.R. Baits